Roland Reissig
Ingenieur in der Raffinerie Böhlen
Im engeren Sinn war Roland Reißig gar kein Bergmann, auch wenn er täglich mit dem Tagebau Espenhain zu tun hatte. Schon sein Vater war seit 1945 Brückenmeister im Tagebau Espenhain. Geboren ist er im (jetzt weggebaggerten) Magdeborn. Nach seinem Chemiestudium an der Karl-Marx-Universität Leipzig war er in der Raffinerie Böhlen tätig, einer der wichtigsten Abnehmer der Kohle aus dem Tagebau Espenhain. Das heißt, der Tagebau war für ihn allgegenwärtig.
Im Verein ist er seit 2013 als der „Holzwurm“ bekannt. Er kümmert sich im Park nahezu jede Woche um Holzverschalungen oder um Holzbauten. Sein neuestes Baby ist das originalgetreu nachgebaute Haspelhaus, neben dem er auf dem Foto steht. Früher wurden an einer Haspel (Winde) Material und Menschen aus einem senkrechten Schacht gehoben. Damit die Haspel wettergeschützt war, wurde ein Holzhaus darüber gebaut. Unser Exponat im Park hat selbst schon eine kleine Geschichte: Vor der Wende waren Tagebau-Lehrlinge beauftragt, ein Haspelhaus zu konstruieren und zu bauen, aber nach dem Zuschnitt des Materials kam die Wende dazwischen. Roland Reißig fand diesen 30 Jahre alten Holzhaufen, besserte schadhafte Stellen aus und baute das Haspelhaus über einem angedeuteten Schacht auf.