23 Tagebaufolgenutzung Deponie
Vom Tagebau zur Zentraldeponie Cröbern
Inmitten des heutigen Leipziger Neuseenlandes entstand Anfang der 1990 er Jahre auf der Innenkippe des Tagebaus Espenhain die Zentraldeponie Cröbern. Genau wie bei der Sanierung von Tagebauen wird auch beim Bau, der Rekultivierung und der Nachsorge von Deponien Verantwortung für einen sehr langen Zeitraum übernommen. Strenge gesetzliche Au agen zur gefahrlosen Beseitigung von nicht verwertbaren Abfällen werden umgesetzt. Schadsto e werden aus dem Sto kreislauf sicher entfernt. Der Schutz von Mensch und Umwelt hat dabei stets oberste Priorität. Eine knapp 5 Meter mächtige Basisabdichtung schützt das Grundwasser und gibt der Deponie Stabilität. Entstehende Gase werden erfasst und zu Strom umgesetzt. Hochtechnische Messsysteme überwachen permanent das Setzungsverhalten des Deponiekörpers. So entsteht über Jahrzehnte ein Generationsbauwerk mit höchsten technischen Standards und maximaler Sicherheit.
1. Abfallkontrolle
Die Abfallkontrolle beginnt mit der Überprüfung der Abfalldokumente, der ersten Sichtkontrolle und anschließender Wiegung der anliefernden LKW. Beim Abladen auf der Deponie erfolgt eine zweite Sichtkontrolle. In regelmäßigen Abständen werden im Labor werden die angelieferten Abfälle zusätzlich chemisch analysiert.
2. Basisabdichtung und Tunnel
Das 5 Meter mächtige Multibarrierensystem schützt das Grundwasser. Sie besteht aus mehreren Schichten Tonmineralien, einer Kunststoffahn und der Entwässerungsschicht. Einmalig in Deutschland ist der Kontrolltunnel unterhalb des Abfalls, der sich über die gesamte Längsachse der Deponie erstreckt. Von hier kann die im Deponiekörper installierte Messtechnik zur Setzungsüberwachung, ausgewertet werden. Weiterhin ermöglicht der Tunnel den Zugang zu den langen Sickerwassersammelrohren, die in regelmäßigen Intervallen gereinigt werden müssen.
3. Deponiegasfassung und -verwertung
Bis zum Jahr 2005 durften organische Abfälle, wie unbehandelter Restabfall abgelagert werden. In den alten Bereichen der Deponie entsteht so durch biologische Abbauprozesse Deponiegas. Dieses wird gefasst und in eigenen Blockheizkraftwerken verstromt.
4. Sickerwasserreinigung
Das Sickerwasser wird über die Sickerwassersammelrohre drei Sammelbecken zugeführt. Die Sickerwasserreinigung erfolgt anschließend mittels hohem Druck und einer Membran, die nur für reines Wasser durchlässig ist. Das schadsto belastete Konzentrat bleibt zurück. Das aufwendige Verfahrender Umkehrosmose zählt zu den sichersten, die es gibt.
5. Oberflächenabdichtung
Die Oberflächenabdichtung wird nach Fertigstellung und Abschluss der Setzungen auf den Deponiekörper aufgebracht. Sie hindert Regenwasser daran, die Deponie zu durchdringen, sodass sich die Sickerwassermenge und die Gasbildung langsam reduzieren.
6. Deponienachsorge & Nachnutzung
Nach dem Einbau der letzten Tonne Abfall bleibt die Deponie nicht einfach sich selbst überlassen, sondern wird noch viele Jahrzehnte überwacht. Nach der Entlassung aus der Nachsorge ergeben sich vielfältige Möglichkeiten zur Nutzung der ehemaligen Deponie.
Und dieser große Berg dort drüben?
Das ist eine Deponie. Eine Deponie wird gebaut, um all die Abfälle abzulagern, die nicht mehr auf andere Weise genutzt werden können. Oftmals enthalten diese Abfälle auch Stoffe, die für uns Menschen und unsere Umwelt schädlich sein können. Wenn es nun regnet, können sich diese Stoffe im Abfall lösen und zusammen mit dem Regenwasser nach unten sickern. Um unsere Umwelt zu schützen, befindet sich unter den Abfällen eine dicke Schicht, die sogenannte Basisabdichtung. Diese bewirkt, dass der Boden und das Grundwasser nicht verschmutzt werden.
Ist die Deponie fertig, wird von oben eine wasserdichte Abdeckung aufgebracht. So sind die Abfälle von allen Seiten fest eingeschlossen und auf der Deponie gut aufgehoben. Da kannst Du sicher sein!