01. Dezember 2022
Restaurierung des MT 150
2022 Restaurierung eines MT 150 Bohrgeräts zur Erkundung des Vorfeldes (LEADER Projektvorhaben)
Funktion und Bedeutung des MT 150
Das MT 150 ist ein mobiles auf Lafette aufgebautes Bohrgerät. Im Tagebau wurde das Bohrgerät sowohl als Trocken- wie auch als Naßbohrgrät betrieben. Der MT 150 wurde hauptsächlich für geologische Sondierungsbohrungen im Vorfeld des Tagebaus zum Teil aber auch zum Bohren der Filterbrunnenentwässerung eingesetzt. Das Gerät kam in fast allen DDR-Tagebauen zum Einsatz. Aufgrund der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten ist das Bohrgerät eine wichtige Ergänzung der Sammlung historischer Tagebausachzeugen.
Heute existieren kaum noch vergleichbare Exponate .Hergestellt wurde das 12 Tonnen schwere Trockenbohrgerät 1977 im ZRAW Gommern. Die Masthöhe beträgt 10 m. Das Gerät wurde hauptsächlich zur Lagerstättenerkundung bis 150 m, im Trockenbohrverfahren von 30 bis 50 m eingesetzt. Es konnte aber auch für Kernbohrungen im Rotaryspülbohrverfahren mit hydraulischem Antrieb mit einem Rohrdurchmesser von 133 bis 325 mm eingesetzt werden.
Um das Gerät und die Funktionsweise nachhaltig vermitteln und erhalten zu können war eine umfangreiche Restauration und Konservierung erforderlich. Aufgrund seines Aufbaus auf einer Lafette mit klappbarem 20 Meter hohem Bohrturm, war es ein markantes und für den Tagebau charakteristisches Großgerät. Das MT 150 schließt die letzte Lücke in unserem Ausstellungsbereich zur Filterbrunnenentwässerung auf dem Vorfeld im Bergbau-Technik-Park. Durch die Restaurierung können wir das Exponat dauerhaft in die Ausstellung integrieren und damit zukünftig Besucher*innen nachhaltig das Thema der Wasserhaltung und Geologie im Tagebau vermitteln.
Wie kam das MT 150 in den BTP?
Aufgrund eines Eigentümerwechsels drohte dem Bohrgerät am ursprünglichen Standort an der Schachtbaude in Schladitz die Verschrottung. Um diesen Industriekulturellen Sachzeugen aus der Geschichte des Braunkohlentagebaus im Leipziger Revier zu retten hat der Traditionsverein der Bitterfelder Bergleute e.V. den Bergbau-Technik-Park e.V. um Hilfe gebeten. Durch die aufwendige Demontage und Transport konnte das Bohrgerät, dank der Unterstützung durch die MIBRAG, Anfang 2020 in den BTP gebracht werden. Nach einer intensiven Bestandsaufnahme wurde schnell klar, dass vor einem erneuten Aufbau des Gerätes im Park, eine aufwendige Instandhaltung und Konservierung erforderlich ist, um das Bohrgerät museal und nachhaltig in der Ausstellung präsentieren zu können. Die Restaurierung und Aufstellung des MT 150 im BTP konnte dank der LEADER-Förderung 2022 realisiert werden. Sandstrahlen und entrosten des Fahrgestells und des Mastes wurden in den Sommermonaten durch die Firmar Doerfer durchgeführt, wie auch die Überarbeitung und Konservierung der Bohrwerkzeuge. Wiederherstellung der Originallackierung und Aufstellung und Aufbau der Anlage auf dem Vorfeld im Ausstellungsbereich der Filterbrunnenentwässerung und Vorfeldfreimachung erfolgte im Dezember 2022 durch die Firma I&H Kran -Transport - Montage - Service GmbH.